Tierarztpraxis Dr. Christian Leue

Ihr Tierarzt für Groß- und Kleintiere

Aktuelles

An dieser Stelle möchten wir Sie über interessante Themen aus der Tiermedizin informieren. Sollten Sie Fragen haben, sprechen Sie uns gern an.

 

Myxomatose-Impfung bei Hauskaninchen
© initiative s.m.i.l.e. (BPT)

Die Myxomatose, auch Kaninchenpest genannt, ist eine verlustreiche Seuche, die vor al­lem unter den Wildkaninchen sehr verbreitet ist. Wer zwischen Mai und Oktober auf ein scheinbar zahmes Kaninchen trifft, hat vermutlich ein Myxomatose-Opfer vor sich.  Man erkennt es an starken Schwellungen der Augenlider, die das Tier nahezu erblinden lassen. Der Kopf kann unförmig aufgetrieben sein durch teigig bis feste Schwellungen vor allem an Nase, Lippen und Ohren. Meist sind auch massive Atembeschwerden sichtbar und hörbar. Unterdrücken Sie bei einer solchen Begegnung den Impuls, das Tier zu Hause gesund zu pflegen. Die Erkran­kung ist nicht behandelbar und endet in jedem Fall tödlich. Wer gar selbst Kaninchenhalter ist, könnte einen solchen Entschluss bitter bereuen.
Der Myxomatose-Erreger, ein Virus, kann durch direkten Kontakt, aber auch unreine Hände des Menschen leicht auf das geliebte Haustier übertragen werden. Auch sollte kein Grünfutter aus solchen Krankheitsarea­len an Hauskaninchen verfüttert wer­den. Der Hauptübertra­gungsweg von Wild- auf Hauskaninchen ist jedoch der über Stechmücken.

Da diese Überträger nur schwerlich aus dem Lebensbereich der Hauskanin­chen zu verbannen sind, ist die jährliche Impfung im Frühjahr der beste Schutz. Wer Kaninchen in Gebieten hält, die wegen stehender Gewässer und milder Winter nur kurze Zeit stechmückenfrei sind, sollte seine Tiere zweimal jährlich impfen lassen.

 

Unfallrisiko Fensterfallen
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Katzen lieben den Platz in der Ersten Reihe, deshalb sind Fenstersims und Balkon- brüstung auch beliebte Freisitze. Aber gerade die untrainierte Wohnungskatze neigt dazu, ihre Balancier- und Kletterkünste zu überschätzen. Durch einen auffliegenden Vogel abgelenkt, durch eine plötzlich zuschlagende Tür erschreckt, kann sie leicht das Gleichgewicht verlieren und in die Tiefe stürzen.

Jede Katze versucht, sich während des Falls zu drehen und auf den Pfoten zu landen. Diese Stoßdämpfung schützt Kopf und Rumpf vor größeren Verletzungen. Hohe Verletzungsgefahr droht bei einem Sturz aus großer Höhe, weil der Aufprall durch die Gliedmaßen nicht mehr abgefangen werden kann. Aber auch geringe Falldistanzen sind gefährlich. Den Tieren bleibt dann keine Zeit, die Pfoten zum Boden hin auszurichten und der Rumpf prallt ungedämpft auf die Erde.
Die Bilanz solcher Fensterstürze reicht von Prellungen, Zehen-, Bein- und Rippenbrüchen über Schädelverletzungen bis hin zu schweren inneren Verletzungen im Brustraum. Solche Patienten brauchen umgehend tierärztliche Hilfe. Auch wenn gestürzte Katzen noch mobil erscheinen, sollten sie genau beobachtet werden. Ein bestehender Schock kann Schmerzsymptome zunächst verschleiern. Erkennbare Atembeschwerden sind immer ein sicheres Zeichen für eine dringend erforderliche tierärztliche Behandlung.

Auch Kippfenster können zur tödlichen Katzenfalle werden. Beim Versuch, sich durch solche Fensterspalten zu zwängen, bleiben die Tiere häufig stecken. Durch verzweifelte Befreiungsversuche klemmen sie sich oft noch stärker ein. Schon viele Katzen mussten in dieser ausweglosen Situation einen qualvollen Tod erleiden. Können eingeklemmte Tiere noch rechtzeitig befreit werden, sind sie wegen eines bestehenden Schocks, einer Weichteilquetschung oder Rückenmarksverletzung oftmals Notfallpatienten in der tierärztlichen Praxis.

Der schonende und möglichst stressfreie Krankentransport ist in solchen Fällen besonders wichtig. Die klassischen geflochtenen Katzenkörbe in Höhlenform sind dafür völlig ungeeignet. Wegen der engen Zugangsöffnung ist ein schmerzfreies Hinein- und Herausheben solcher Patienten nicht möglich. Vorsorgliche Katzenbesitzer sollten sich für eine Transportbox entscheiden, die sich weit nach oben öffnen lässt.
Schwere Unfälle dieser Art lassen sich auf einfache Weise vermeiden: Ein gespanntes Netz macht offene Fenster und Balkone katzensicher. Auch für Kippfenster gibt es spezielle Netz- oder Gittereinsätze.

 

Grasgrannen – Gefahr für Hund und Katze
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Im Frühsommer bereiten Grasgrannen Hunden und Katzen immer wieder Ärger. Bei Berührung brechen die langen Ähren oder Ährenteile der Gräser leicht ab und heften sich am Fell an. Feine Widerhaken verhindern ein Abschütteln und lenken die Grannen tiefer ins Fell.
Mit ihren spitzen Enden können sie in alle Körperöffnungen und Hauttaschen oder -falten eindringen und schmerzhafte Fremdkörperabszesse verursachen. Häufig geraten sie in Pfotenballen, Zwischenzehenhaut, Achselhöhle, Augen oder Ohren, manchmal auch beim Schnüffeln in die Nase. An den Pfoten bohren sich die Grannen bevorzugt in die Zwischenzehenhaut ein und wandern unter der Haut nach oben. Sie können dann meist nur noch operativ entfernt werden. Am besten sollte deshalb das Fell an den Pfoten kurz geschoren und die Haut zwischen den Zehen täglich kontrolliert werden, damit Grannen gleich entfernt werden können.
Geraten Grasgrannen ins Auge, ist fast immer eine schmerzhafte Bindehautentzündung die Folge. Häufig schwillt das Auge völlig zu.
Die Tiere reiben das betroffene Auge ständig mit der Pfote und können so eine sekundäre Hornhautentzündung verursachen, wird der Fremdkörper nicht schnellstens entfernt. An eine Granne im Ohr denken besonders die Hundebesitzer, deren Tiere häufiger an einer Ohrenentzündung leiden, meist nicht. Sie verschlimmern den Zustand oft noch, indem sie mit einem Wattestäbchen das Ohr putzen und so die Grasgranne ungewollt tiefer ins Ohr befördern.
Hunde- und Katzenbesitzer sollten deshalb in dieser Jahreszeit besonders aufmerksam sein, wenn sich ihr Tier plötzlich ausdauernd die Pfote leckt oder humpelt, ein Auge zukneift, den Kopf heftig schüttelt oder ihn schief hält, andauernd niest oder die Nase blutet.

 

Flöhe – nicht nur lästig, auch gefährlich
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Flohbefall führt zu quälendem Juckreiz. Betroffene Hunde und Katzen kratzen und beißen sich, es kommt zu Verletzungen und Entzündungen der Haut, teilweise sogar zu schweren Ekzemen. Bei wiederholtem Kontakt mitHund Flöhen kann sich eine Allergie gegen den Speichel der Parasiten entwickeln, die dauerhaft schwere Hauterkrankungen hervorrufen kann. Bei Hunden ist diese Flohspeichelallergie die häufigste Hauterkrankung überhaupt. Außerdem sind Flöhe die wichtigste Überträgerquelle von Bandwürmern. Hunde und Katzen infizieren sich, wenn sie Flöhe bei der Fellpflege verschlucken. Auch können die Plagegeister mit dem Blut eines Tieres Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien aufnehmen und diese beim nächsten Saugakt auf ein anderes Tier oder den Menschen übertragen. Denn Hunde- und Katzenflöhe können auch den Menschen befallen. Überdies kann starker Flohbefall besonders bei Welpen und kleinen Tieren zu einer lebensbedrohlichen Blutarmut führen.

3-Punkte-Programm gegen Flöhe

  • Behandlung von Hund und Katze mit dem Ziel, erwachsene Flöhe auf dem Tier möglichst schnell abzutöten
  • Behandlung der Umgebung zur Abtötung der Eier und Larven bzw. Behandlung des Tieres mit einem Präparat, das die Flöhe unfruchtbar macht
  • ganzjähriger vorbeugender Flohschutz, um einen Neubefall zu verhindern

Welche Maßnahmen für das einzelne Tier und seine Menschen zu welcher Zeit sinnvoll und gesundheitlich verträglich sind, dazu beraten wir Sie gern in unserer Tierarztpraxis.

 

Wann sollten Katzen kastriert werden?
© initiative s.m.i.l.e. (BPT)

Einen idealen Zeitpunkt gibt es nicht, wohl aber einen idealen Zeitraum. Für die Psyche und den Geruchssinn von Katzenbesitzern, deren Tiere ausschließlich in der Wohnung leben, sind die ersten Anzeichen der Geschlechtsreife meist Grund genug, die Katzen umgehend kastrieren zu lassen.
Soll die Katze Freilauf haben, darf sie das auf keinen Fall unkastriert, denn häufig wird das Einsetzen der Geschlechtsreife erst bemerkt, wenn es bereits zu spät, d. h. die Katze entlaufen oder trächtig ist. Keinesfalls sollte man sich von dem unter Tierbesitzern hartnäckig kursierenden Gerücht beeinflussen lassen, eine Katze könne erst kastriert werden, nachdem sie einmal geworfen habe. Diese Behauptung entbehrt jeglicher medizinischer Grundlage.
Kastriert wird üblicherweise spätestens, wenn die Geschlechtsreife erreicht ist, häufig sogar davor (sog. Frühkastration), d. h. in Abhängigkeit von Rasse und Geschlecht im Alter von sechs bis acht Monaten oder auch schon mit acht bis 14 Wochen.

 

 Bildmaterial: Kaninchen © Alexandra H. / pixelio.de; Katze am Fenster © Hans-Peter Schreier  / pixelio.de; Hund im Gras © Thomas Schmidt / pixelio.de; Katze im Heu © Silke Schellenberg / pixelio.de